Harzer Schüler punkten bei der Nord-West-Ostdeutschen Schülermeisterschaft
Hinterreith-Maria Alm/Salzburger Land (AUT) heißt das Mekka der Alpinen Ski-Rennläufer, wenn es um das Training auf steilen und vereisten Hängen geht. Hier trifft man die Top-Läufer der großen Ski-Nationen in ihrer Saisonvorbereitung. Und man trifft diejenigen, deren Vorbilder diese Rennläufer sind. Alljährlich starten hier die Schülerinnen und Schüler der Altersklassen U14 /16 bei den Meisterschaften der ARGE NoWeO. Hier melden die 15 ostdeutschen, westdeutschen und norddeutschen Skiverbände ihre besten Nachwuchsrennläufer, um an drei Renntagen zu ermitteln, wer in den verschiedenen Disziplinen die Nase vorn hat.
Der Niedersächsischen Skiverband (NSV) ging mit einer Mannschaft an den Start, von der langgediente Trainer und Funktionäre behaupten, dass der Norden lange nicht so ein starkes Team hervorgebracht hat. Fin-Jona Daske (LSKW Bad Lauterberg), Pia Huchtkemper und Noah Borchers (SC 111 N.N. Braunschweig), Annika Röbbel, Moritz Weißberg und Henri Schubert (alle SC Bad Grund) fanden am ersten Wettkampftag einen anspruchsvollen Riesenslalomkurs vor. 785 Meter Laufstrecke mit 33 Toren und einer durchschnittlichen Steigung von 30 Prozent hieß es, schnellstmöglich zu bewältigen.
Annika Röbbel katapultierte sich mit Startnummer 3 als erste des Teams aus dem Starthaus und zeigte einen ambitionierten und kontrollierten Lauf. Vielleicht etwas zu kontrolliert, denn sie konnte die Phalanx der Mädchen der Sportschule des Landessportbunds Sachsen (LSS) in Oberwiesenthal diesmal nicht knacken. Das Team musste zusehen, wie die Podestplätze bei den Mädchen en bloc an die Mädchen aus Sachsen gingen. Immerhin Platz 5 im jüngeren Jahrgang der U14 ließ sich gut an und machte Lust auf die weiteren Rennen. Pia Huchtkemper belegte hier Platz 7.
Bei den Buben der U14 lief es noch ein Stück besser. Für Fin-Jona Daske waren es seine ersten Meisterschaften der ARGE NoWeO. Dennoch zeigte er keine Berührungsängste. Mit mehr als 70 Kilometer pro Stunde schoss er in der Spitze mit durch die Doppeltore direkt auf Platz 5 seines Jahrgangs der U14.
Als Henri Schubert sich mit Startnummer 71 und einem mächtigen Anschub durch die Startschranke wuchtete, hatte das Eis der Piste bereits einige Riefen und Kuhlen bekommen. Aber auch solche Bedingungen haben die Harzer trainiert und Henri gelangen zwei Läufe mit jeweiliger Bestzeit in seiner Altersklasse U14. Am Ende konnte der 13 jährige mit einem komfortablen Vorsprung von 2,84 Sek. den Siegespokal in den Händen halten. Tom Krell (Westdeutscher Skiverband) und Paul Fischer (Sachsen) belegten die Plätze 2 und 3.
Moritz Weißberg ging als letzter NSV Starter mit der Nummer 94 ins Rennen, nahezu ohne Riesenslalomtraining zeigte er eine gute Leistung und belegte den achten Rang in der Klasse U16.
Es folgen die Wettkampftage der Slalom-Spezialisten. Und da haben die Norddeutschen mit Moritz Weißberg einen schnellkräftigen Top-Athleten am Start. Es brauchte nicht lange bis klar war, dass es diesmal im Parallelslalom richtig nach vorne gehen kann. Platz 2 im Gesamtklassement nach dem ersten Lauf. Auf den führenden Maximilian Knopf (Thüringen) fehlten nur 0,73 Sekunden. Im zweiten Lauf konnte Weißberg noch eine Schippe drauflegen und den Führenden sogar um 0,08 Sekunden schlagen. Aber in der Summe reichte es nicht ganz. Der Sieg ging nach Thüringen. Dritter wurde Felix Wohlrab (LSS).
Henri Schubert musste sich im Parallelslalom nur Flynn Thamer vom Hessischen Skiverband geschlagen geben, was Platz zwei in der Klasse U14 bedeutet, ein weiteres starkes Ergebnis!
Im übrigen Team lief es nicht ganz so gut wie am ersten Wettkampftag. Die intensive Saisonvorbereitung und zahlreiche Rennen im Dezember und Januar begannen ihren Tribut zu fordern. Dennoch reichte es für den Neuling im Team – Noah Borchers – zu zwei guten Platzierungen auf dem 7. Rang seines Jahrgangs. Fin-Jona Daske, Annika Röbbel und Pia Huchtkemper erfuhren Platzierungen im Mittelfeld.
Am letzten Tag stand der Spezial-Slalom auf dem Programm, Moritz Weißberg wußte im ersten Lauf zu überzeugen, mit feiner Klinge und exzellenter Technik fuhr er im ersten Lauf auf den dritten Rang, knapp hinter den führenden Paul Rahle/Sachsen und Maximilian Knopf/Thüringen. Im zweiten Lauf setzte Moritz alles auf eine Karte und attackierte die beiden Führenden. Doch etwas zu viel Engagement und kleine Fehler ließen Ihn auf Rang vier zurückfallen.
In der Klasse U14 hatte der Slalom-Spezialist Cetric Gruenert (LSS) die Nase vorn, Henri Schubert zeigt auch hier seine Leistungsstärke und wurde zweiter.
Dennoch stand nach drei intensiven Wettkampftagen in Hinterreith fest, dass der niedersächsische Skiverband mit Henri Schubert vom Skiclub Bad Grund/Harz den erfolgreichsten Fahrer der ARGE NoWeO 2017 stellen konnten. Sehr zur Freude des Teams, der Trainer und Funktionäre aus Verein und Verband. Mit vier Podestplätzen konnte man zufrieden die Heimreise antreten, auch wenn das Leistungspotential nicht vollständig ausgeschöpft wurde.